Mit den Spendengeldern von Impfen für Arfrika 2010 und 2011 wurde der Aufbau einer Hof-Käserei im Stammesgebiet der Parakuyo-Maasai in Ostafrika finanziert. Die dort erzeugten Produkte wie Milch, Käse und Butter könnten einen wichtigen Beitrag zur Existenzsicherung der Maasai leisten.
Warum gerade eine Käserei?
Maasai sind Halbnomaden, die mit und von ihren Rinderherden leben. Die von diesen Tieren gewonnene Milch ist wichtiges Grundnahrungsmittel und wertvolles Handelsgut zugleich. Die Käseproduktion soll sich neben dem Frischmilchverkauf zu einem zusätzlichen wirtschaftlichen Standbein der Maasaifamilien entwickeln. Damit kann nicht nur die Wertschöpfung gesteigert, sondern auch ein länger haltbares, hochwertiges Lebensmittel geschaffen werden. Die in der Käserei geltenden Produktionsbedingungen sollen die Herstellung sicherer und gesunder Milchprodukte sicherstellen.
Startschuss erfolgte im Oktober 2010
In der ersten Oktoberhälfte 2010 ist die Vereinspräsidentin Dagmar Schoder nach Tansania geflogen, um gemeinsam mit den Maasai das zum Umbau vorgesehene Gebäude zu besichtigen und um konkrete Pläne zur Einrichtung der Käserei zu erarbeiten. Mit im Fluggepäck waren auch zahlreiche Käseproben aus Österreich. Mit deren Hilfe wurde ermittelt, welche Art von Käse am besten schmeckt und welche Produkte schließlich produziert werden sollen. Darüber hinaus wird eine Marktanalyse erstellt und eine Marketingstrategie erarbeitet werden.
TIPP: Im Rahmen dieses Besuches wurde auch ein kurzer Videobeitrag gedreht, den sie hier aufrufen können.
Welcher Käse schmeckt in Afrika?
Käse ist für die Maasai ein neues, hochwertiges Nahrungsmittel, und da Geschmäcker bekanntlich verschieden sind, wurden Käseverkostungen vor Ort durchgeführt, um herauszufinden, welche Art von Käse später produziert werden soll. Kinder und Erwachsene kosteten sich durch, das Ergebnis war eindeutig: Es gab einen klaren Sieg für milde Schnittkäse wie Gouda, weiche, geruchs- und geschmacksintensive Sorten lösten eher lustige Kommentare und Reaktionen aus...
Schulungen haben begonnen
Im Februar haben die Maasaifrauen im Dorf (= Boma) des Clanchefs unter Anleitung schon den ersten Käse produziert. Sie waren ganz begeistert vom Produkt und freuen sich auch auf die damit zu erzielenden Einkünfte, mit denen sie das Schulgeld für die Kinder des Boma bezahlen werden.
Afrikanischer Käseexperte wurde ausgebildet
John Laffa, gelernter Agrarwirt aus Tansania, wurde in Österreich zum nationalen Käseexperten Tansanias ausgebildet. Dafür war John mehrmals in Wien und durchlief hier ein intensives Schulungsprogramm. Teil seiner Ausbildung war ein Studium an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien.
Know-how aus Österreich
Österreich ist ein klassisches Käseproduktionsland und verfügt über das nötige Know-how zur Produktion von sicheren und hochwertigen Käseprodukten. Die Schulungen werden vom Käseexperten Wolfgang Scholz (ehem. Käsereimeister im Lebensmitteltechnologischen Zentrum Wolfpassing und Buchautor) und Dr. Dagmar Schoder betreut.
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