Immer öfter werden die Maasai Opfer von Landkonflikten. Grund dafür sind wirtschaftliche Interessen von Investoren, die große Gebiete erwerben um dort Gold abzubauen, gewerbliche Jagdreviere zu errichten oder Landwirtschaft in großem Stil zu betreiben.
3.000 Maasai heimat- und obdachlos, 40.000 Maasai stehen vor der Zwangsvertreibung
Ich habe es selbst miterlebt, wie Maasai-Familien von mafiös organisierten Großgrundbesitzern unter Druck gesetzt werden und schlimmste Repressalien erdulden müssen: Während der Trockenzeit werden Straßensperren errichtet, um den Weg zu den überlebenswichtigen Wasserstellen zu blockieren. Die Maasai können mit ihren Rinderherden nur passieren, wenn sie sehr hohes Weggeld zahlen. Geld, das sie nicht besitzen. So sehen sich die Maasai gezwungen einzelne Tiere ihrer Herde zu opfern. Der Preis ist hoch. Ein Rind muss geschlachtet werden, um 20 Rinder zur Tränke führen zu können.
Bei einem meiner letzten Aufenthalte ist der Konflikt eskaliert. Von Großgrundbesitzern wurden über 300 Zeburinder gekidnappt und eine exorbitant hohe Lösegeldforderung gestellt. Maasai-Krieger versuchten ihrer Rinder habhaft zu werden. Schwere kämpferische Auseinandersetzungen waren die Folge. Aktuellen Berichten zufolge wurden 200 Häuser zerstört, wodurch mehr als 3.000 Maasai heimat- und obdachlos geworden sind.
Weiters plant die tansanische Regierung den Verkauf von 1.500 km2 Land in der westlichen Serengeti, das bisher den Maasai gehörte, an ausländische Großinvestoren. Dadurch würden 40.000 Maasai zwangsvertrieben werden.
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